Robustpferdehaltung bei eisigen Temperaturen

Islandpferde trotzen der Kälte

  • Von der Natur passend ausgestattet ist Offenstallhaltung kein Problem

Bad Salzdetfurth, 8.2.2012 – Die klirrende Kälte hat derzeit ganz Europa im Griff. Mensch und Tier leiden darunter. Doch nicht alle Tiere überraschte die kalte sibirische Luft unvorbereitet. Die robusten Islandpferde sind Kälte und Wind gewohnt und trotzen beidem mit dem passenden Fell, dem selbst Eis und Schnee nichts anhaben können. Im Gegenteil: Islandpferde sind es gewohnt, bei diesen Bedingungen im Herdenverband im Offenstall zu leben.

Seit alters her werden Islandpferde – mit Ausnahme der Reit- und Arbeitspferde – in ihrem Ursprungsland Island halbwild in Herden gehalten. Im Winter stehen sie im Herdenverband nahe der Höfe und kommen mit nur wenig Zufütterung aus. Zusätzlich wurden Islandpferde von der Natur mit vergleichsweise engen Nüstern und langen Nasengängen ausgestattet, wodurch die eingeatmete Luft stärker als bei anderen Pferderassen gewärmt und befeuchtet wird, bevor sie in die Lungen gelangt. Die Konstitution eines gesunden Islandpferdes erlaubt es deshalb, sich den derzeit herrschenden Witterungsbedingungen hervorragend anzupassen.

In Deutschland bietet man gerittenen Islandpferden einen großen Offenstall mit weiträumigen Paddock und Auslauf. Ungerittene Tiere kommen auf eine große Weide mit Unterstand. Bei dieser „Robustpferdehaltung“ genannten Art der Pferdeunterbringung im Offenstall kann man die mit einem dicken Winterfell ausgestatteten Islandpferde dabei beobachten, wie sie ungeachtet der Temperaturen im Freien spielen und toben. Auf ihren Rücken bilden sich kleine Eis- oder Schneeschichten, die dank der Fellstärke nicht bis zu ihrem Körper durchdringen. Der Unterstand bietet ihnen bei starken Windböen den passenden Schutz. Gerittene Tiere werden nach dem Training zunächst abgetrocknet und versorgt, bevor sie wieder durch ihr wärmendes Fell geschützt in den Offenstall kommen.

Von der Natur wurden die Islandpferde als typische Robustpferderasse mit den passenden Gegebenheiten ausgestattet. Die Zuchtordnung des Mutterlandes Island, die auch in Deutschland eingehalten wird, sorgt zudem dafür, dass diese Gegebenheiten weiter in ihrer ursprünglichen Reinheit erhalten bleiben. So trotzen die Islandpferde auch auf dem europäischen Festland dem kalten Winter und haben selbst bei sibirischer Kälte Spaß im Herdenverbund.

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